Die wichtigsten Untersuchungen im Überblick
Anhand der Blutwerte erkennt der Arzt unter anderem, ob die Mutter z.B. eine Anämie (Blutarmut) entwickelt oder ob eine Immunität gegen Röteln besteht. Außerdem wird das Blut auf HIV, Hepatitis B sowie bei Verdacht auf weitere Krankheiten hin untersucht. Eventuelle Blutgruppenunverträglichkeiten zwischen Mutter und Kind lassen sich ebenfalls feststellen. Dies ist wichtig, da eine solche Unverträglichkeit zu Komplikationen führen kann.
Der Blutzucker-Test kann einen möglichen Schwangerschaftsdiabetes bzw. eine diabetische Stoffwechsellage früh feststellen. Dies ist wichtig, da ein unbehandelter Diabetes nicht nur zu einem sehr großen Kind, sondern auch zu schwerwiegenden Fehlbildungen beim Kind sowie lebensgefährlichen Situationen für Mutter und Kind führen kann. Solche Komplikationen können verhindert werden, wenn man von der Erkrankung früh genug weiß und entsprechend handelt. Dabei reicht oft eine Ernährungsumstellung aus, manchmal muss aber auch mit Insulin therapiert werden.
Beim Vaginalabstrich wird eine Probe der Scheidenschleimhaut mikroskopisch untersucht. So kann der Frauenarzt Rückschlüsse auf die Scheidenflora ziehen und mögliche Infektionen erkennen. Unbehandelt können Infektionen zu einer Frühgeburt führen. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich das Kind bei der Geburt ansteckt.
Die Ultraschall-Untersuchungen sind für den Frauenarzt ein hilfreiches Mittel, um die Entwicklung des Kindes zu verfolgen. Anhand der Ultraschallbilder kann er nicht nur die Schwangerschaft feststellen und das Geschlecht bestimmen, sondern auch das kindliche Gewicht, den Entwicklungsstand oder eine mögliche Mehrlingsschwangerschaft erkennen. Mithilfe des Ultraschalls kann auch eine Minderversorgung des Kindes früh erkannt werden. Außerdem ermöglichen die Aufnahmen Rückschlüsse darüber, ob das Kind in einer günstigen Geburtsposition liegt.
Mit dem CTG werden sowohl die kindlichen Herztöne als auch die Wehentätigkeit aufgezeichnet. Das CTG-Gerät wird auch bei der Geburt eingesetzt, um das Befinden des Kindes zu kontrollieren.
Bei der Vorsorge dient das CTG auch zur Erkennung vorzeitiger Wehen.
Alle Untersuchungsergebnisse erfasst der Arzt im sogenannten Mutterpass. Dieser enthält alle wichtigen Daten zum Schwangerschaftsverlauf. Vor allem bei Notfällen liefert der Mutterpass dem Arzt wichtige Hinweise zu möglichen Ursachen.
Der Frauenarzt ist ebenfalls Ansprechpartner für die sogenannte Pränataldiagnostik. Diese zählt nicht zur eigentlichen Schwangerschaftsvorsorge, sondern wird auf Wunsch der Patientin zusätzlich durchgeführt. Ziel der Pränataldiagnostik ist es, eine mögliche Behinderung des Kindes frühzeitig zu erkennen. Die Untersuchungen sind vor allem bei einem bekannten gesundheitlichen oder familiären Risiko sinnvoll.